145 km lang, 10-30km breit, 1,758km hoch: Das imposante Velebit ist mehr als eine Abwechslung zu der sonst küstendominierten Landschaft Dalmatiens – es ist eine eigene Welt. Das riesige Kalkgebirge bietet nicht nur Luchsen, Geiern und Bären eine Heimat sondern dient auch Freeclimbern, Wanderern, Mountainbikern und Picknickern als Tummelplatz.
Obwohl nur der nördliche Teil (109 qkm) seit 1999 kroatischer Nationalpark ist, gehört das gesamte Gebirgsmassiv seit 1978 zum UNESCO Biosphärenreservat. Und damit die einmalige Landschaft auch für künftige Generationen erhalten wird, ist das Straßennetz recht dürftig, die Wanderwege aber gut beschriftet und weitaus zahlreicher.
Sehenswürdigkeiten
Zwischen
Senj und Gospic, Otocac und Gracac wirkt es, als wollten die schroffen
Felsformationen die Küstenstraße gewaltsam abdrängen, während auf der
dem Land zugewandten Seite in mediterraner Atmosphäre Rotbuchen,
Latschenkiefern und seltene Blumen gedeihen. Ab und zu tritt ein kleiner
Bach zu Tage und verschwindet nach wenigen Metern wieder gurgelnd im
Erdgrund.
Und wer bisher gerne in den Alpen oder anderen „typischen“
Gebirgen gewandert ist, kann hier etwas ganz neues entdecken: „Poljen“
treten hier an die Stelle gewohnter Täler zwischen den Berghängen.
Poljen sind kreisrunde oder ellipsenförmige Absenkungen im Boden, die
ohne sanfte übergänge wie in den Grund „gestempelt“ wirken und ein wenig
an die berühmten Kornkreise erinnern.
Die Wände der Poljen zeigen
die Ablagerungen und Verschiebungen des Jahrtausendealten Massivs weit
präziser als jeder Bergwand, und wer sicher ist, auch wieder
hinausklettern zu können, sollte auf jeden Fall in den ein oder anderen
Krater hinabsteigen um das ungewohnte Panorama auf sich wirken zu
lassen.
Naturschutz
Auf dem bergigen Gelände
der Velebit-Gipfel wurde der Nationalpark Paklenica gegründet. Hier
bietet man Bären Höhlen zum überwintern, stellt Brutplätze für
Gänsegeier sicher und tut auch sonst alles, um die Tiere die Nähe der
Menschen möglichst wenig spüren zu lassen. Dazu gehört auch, dass
Brutplätze und Jagdreviere Besuchern unter keinen Umständen mitgeteilt
werden.
Aber auch außerhalb der bewachten Nationalparks wird
Naturschutz groß geschrieben: Bitte verlassen Sie darum nicht die
ausgezeichneten Straßen und Wanderwege und hinterlassen Sie keine
Abfälle.
Insidertipps
Wenn sie an allen
kleinen Gebirgsseitenstraßen zwischen Sveti Juraj und Otocac richtig
abbiegen, werden auch Sie den Botanischen Garten des Velebit-Gebirges
finden. Der Velebitski Botanicki Vrt erklärt auf Naturlehrpfaden recht
anschaulich das ökosystem, Flora, Fauna und Entstehung des Velebit. Und
wem das zu intellektuell ist, der kann sich ja an den Kletterwänden
austoben… So rau und wechselhaft die Landschaft ist, so ist auch das
Wetter: Im Winter pfeift der Bora-Wind über die Gipfel, Schneefall ist
nicht unüblich und auch im Sommer muss man mit spontanen
Wetterumschwüngen rechnen. Daher empfehlen wir, auf längeren Wanderungen
immer einen Extra-Pullover mitzunehmen.